9. Etappe: Skervøy – Furuflaten

Tunnel

Nachdem am Morgen immer noch kein Zeltplatzwart aufgetaucht ist, legen wir eine angemessene Summe für die Übernachtung in den Briefkasten und fahren los. Deutlich hügeliger als bisher fährt sich die Straße. Das Wetter ist grau und wolkenverhangen. Von den Gipfeln rundum sehen wir zunächst nicht viel.

Am Übergang zum Festland dann der erste Schreck: keine Brücke, keine Fähre. Nein, ein Tunnel verbindet die Insel, auf der wir uns befinden, mit der anderen Seite! 92 Meter geht es in rasender Fahrt abwärts. Es ist feucht und kalt. Sofort verhärtet unsere Muskulatur und der Anstieg wird zur Qual.

Ein Auto kommt uns entgegen. Wir denken, es ist eine Panzerkolonne! Dann endlich sind wir durch. Erleichtert fahren wir Richtung E6, und hoffen, dass dies der einzige Tunnel bleibt.


Fähre

Gegen Mittag heitert es langsam auf. Schön kann man nun die schneebedeckten Gipfel der bis zu 1800 Meter hohen Berge sehen. Direkt aus dem Wasser ragen diese in die Höhe. Imposant!

Auf der E6 macht das Radeln keinen Spaß. Ständig überholen uns dicke Wohnmobile, Reisebusse und Lkws. Nach einer Beinahekollision mit einem dänischen Reisebus beschließen wir, sobald wie möglich die Fjordseite zu wechseln.

Mit einem kleinen Spurt erreichen wir eine Fähre, die uns auf die Westseite des Fjords bringt. Unter dem Fahrzeugdeck gibt es eine kleine Cafeteria im Stil der 60er Jahre. Eine norwegische Rentnergruppe ist wohl derade auf dem Rückweg von einer Einkaufstour. Entsprechend fröhlich geht's hier zu.


Küche

Leider erweist sich der eingezeichnete Campingplatz am Fähranleger als nicht mehr existent. Wir müssen also weiter. Wieder suchen wir lange einen Platz für unser Zelt. Das Dorf will kein Ende nehmen.

Dann haben wir doch noch Glück. Auf einer alten, durch einen Tunnel ersetzten Straße, werden wir fündig. Auch hier hat sich schon ein einsamer Radler niedergelassen. Wir stellen uns dazu und plauschen noch ein wenig, während wir unser Essen zubereiten.

Es ist Samstag Abend. Überall kann man die Rauchsäulen von kleinen Lagerfeuern sehen. Alles Einheimische, die ihren geangelten Fisch direkt aus dem Fjord am Feuer braten. Schöne Freizeitbeschäftigung!




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 03.10.2003 - letzte Änderung am 07.05.2004