8. Etappe: Kirkenes – Skervøy

Auf zur Kreuzfahrt

Am Morgen haben wir verschlafen. Etwas eiliger als sonst frühstücken wir in der Küchenbaracke. Die Außentemperaturen sind doch recht frisch. Unser Schiff legt um 12:00 Uhr ab. Es sind noch 15-20 Kilometer nach Kirkenes, und wir wissen nicht, wie schnell das Fahrkartenkaufen geht.

Je näher wir der Stadt kommen, desto dichter wird der Verkehr. Es ist wieder die E6, die wir lang müssen. In Kirkenes suchen wir die Touristinfo und bekommen die Auskunft: Ticket einfach im Schiff lösen!

Zudem sind wir der Zeit voraus. In Norwegen gilt wieder MESZ. Eine Stunde später als in Finnland. Wir sind frühzeitig am Schiff und müssen warten bis alles ent- und beladen ist. Unglaublich, was mit diesem Schiff alles transportiert wird.


Zwischenstopp am frühen Morgen

Wieder haben wir unglaublichen Dusel: wir erwischen die Midnatsol. Das neueste Schiff der Hurtigruten. Es ist gerade mal seit 2 Monaten im Dienst.

Von hurtig kann allerdings keine Rede sein. Ganz gemächlich sticht das Schiff in See. Wir müssen uns auf dem riesen Dampfer erst einmal orientieren. Am Bug, hoch oben über dem Wasser finden wir eine große Lounge mit 180° Fensterfront. Hier packen wir unser Gepäck in eine Ecke und genießen die wärmende Sonne an Deck.

Im Süden verschwindet Kirkenes, während im Norden alles in blau erscheint. Hier oben gibt es keine Bäume mehr. Die Baumgrenze liegt auf Meereshöhe. In der Ferne sehen wir felsige Landzungen ins Meer ragen. Es sieht frisch aus.

Nachdem gegen Mitternacht die letzten Kabinenpassagiere die Lounge verlassen haben, können wir uns endlich auf den weichen Bänken ausstrecken und ein paar Stunden schlafen. Wir sind nicht die einzigen Deckspassagiere.

Früh am Morgen legen wir an irgendeinem Hafen an. Wieder werden Waren be- und entladen. Die Schiffe der Hurtigruten haben tatsächlich noch eine echte Funktion!

Die Schneereste an den Hängen zeigen, dass hier der Winter noch nicht lange zu Ende ist. Das kleine Fischerdörfchen liegt sehr malerisch im Licht der Morgensonne.

In der "Nacht" sind wir unterhalb des Nordkaps durchgefahren. Hm, verschlafen!


Am Abend erreichen wir Skervøy. Ein kleiner, feiner Campingplatz am Rande des Dörfchens lädt zur Übernachtung. Wir benutzen die kleine Küche, um ordentlich was zu kochen. Ausgeruht und mit frischer Kraft wollen wir morgen weiter. Nun in Richtung Süden. Wohin genau ist immer nocht nicht ganz entschieden.

Der absolute Höhepunkt des Tages kommt dann in Form eines Schwesterschiffes auf Gegenkurs. Großes Gewinke auf beiden Seiten. Nach zwei drei Minuten ist dann schon wieder alles vorbei.

Gegenverkehr

Mittlerweile macht sich ein gewisser Müßiggang breit. Langsam gleitet das Schiff durch diese fantastische Landschaft. Und obwohl die Höhepunkte der Fahrt im Anlegen an kleine Häfen bestehen, wird es mir nicht langweilig. Im Zwei- bis Drei-Stundentakt werden die Häfen besucht. Immer wieder Gelegenheit in den nächsten Supermarkt zu springen und etwas zu Essen zu kaufen. Auf dem Schiff selbst ist alles höllisch teuer.




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 03.10.2003 - letzte Änderung am 07.05.2004