13. Etappe: Harstad – Stokmarknes

Wolken

Nach dem Abbau des Zeltes am Morgen stehen die Räder gesattelt und gestriegelt in der Sonne. Beim Schieben des Rades bemerke ich plötzlich ein etwas "weiches" Hinterrad. Einen Platten! Das ist typisch. Kaum in einer etwas größeren Stadt, schon ist die Luft raus. Eine eingedrückte Reißzwecke hat die Decke durchbohrt. Es sollte aber die einzige Panne der Reise bleiben.

Wir müssen einmal quer durch Harstad. Schon in der Stadt steigt die Straße heftig an. Sie führt auf die andere Seite der Insel. Die etwa 200 Höhenmeter sind schnell geschafft, und schon geht es mit einem Höllentempo hinab.


Türkis das Meer

Vorbei an blau und grün schillerndem Wasser geht es am Ufer ständig leicht bergauf und bergab. Zudem quält uns heute ein heftiger Wind.

Gegen ein Uhr müssen wir eine Essenspause einlegen. Gar nicht so leicht hier eine geeignete Stelle zu finden. Dicht bebaut ist die Gegend hier.

Nach dem Essen wird die Zeit knapp. In Harstad haben wir uns die Fahrpläne der Fähren besorgt. Es sind noch etwa 13 Kilometer, und wir haben noch eine halbe Stunde Zeit...

Mit Ach und Krach haben wir die Fähre mit Hilfe des Windes noch erreicht. Hinter der Fähre geht die Straße zunächst weiter wie bisher. Klein, schmal und verkehrsarm. Noch haben wir nicht einmal die Hälfte der Etappe hinter uns, und es ist bereits vier Uhr.


Rückenwind

Trotz der fortgeschrittenen Zeit entschließen wir uns, im weiteren Verlauf einen Umweg über die alte Straße zu machen. Die Alternative wäre die Schnellstraße mit einem drei Kilometer langen Tunnel gewesen...

Wieder hat unsere Fahrtrichtung gewechselt. Genau gegen den Wind geht es nun 14 km gegen Nordwest. Es ist kurz vor 20 Uhr, als wir wiederum die Insel wechseln. Auf der hohen Brücke über den Fjord werden wir durch den starken Seitenwind fast von der Brücke geweht.

In Sortland können wir kurz vor Geschäftsschluss noch einmal einkaufen. Noch liegen 30 km vor uns. Die Fahrt geht nun Richtung Süden. Fast stürmisch drückt uns der Wind mit 30km/h voran.


Die letzte Brücke

Schneller als gedacht treffen wir um halb zehn auf unsere letzte Brücke, und damit auf die letzte Insel an diesem Tag. Zum wunderschön gelegenen und gut ausgestatteten Zeltplatz in Stokmarknes ist es dann nicht mehr weit.

Zu guter Letzt kommen wir noch mit einem Motorradfahrer ins Gespräch. Er zeigt uns ein paar Bilder auf seiner Digitalkamara von dem, was uns noch erwartet.

Mit 107 km war dies die längste Etappe der Tour. Trotzdem sind wir nur mäßig erschöpft. Das Training zahlt sich langsam aus...




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 28.04.2002 - letzte Änderung am 07.05.2004