7. Etappe: Von Sälka unter den Drachenrücken

Warten aufs Essen

Nach einer wiederum klaren und sehr kalten Nacht, werden wir früh am Morgen von der Hitze im Zelt herausgetrieben. Der Beschluss ist gefasst: der weitere Weg soll uns über Tarfalla nach Kebnekaise bringen. Von da aus wollen wir dann in einer Art Rundkurs durch das berühmte Lappentor zurück nach Abisko wandern.

Zeit genug haben wir. Es besteht also kein Grund zur Eile.

Entsprechend sorglos lassen wir die Mittagspause in praller Sonne mit einem Nickerchen zu Ende gehen.


Nichts als Steine

Nachdem wir den Kungsleden Richtung Osten ins Guobirvÿggi verlassen haben, begegnet uns kein Mensch mehr. Wir sind offensichtlich alleine unterwegs.

Nach einem ersten Blick auf den höchsten Berg Schwedens, den Kebnekaise, steigt unser Pfad kräftig an. An immer weniger Stellen ist noch Gras zu finden. Immer häufiger führt uns der Weg über Geröllhalden.

Wir fragen uns langsam, ob es hier überhaupt eine Möglichkeit gibt, das Zelt zu platzieren.


Talende in Sicht

Die gröbste Steigung liegt hinter uns. Wir sind jetzt auf fast 1100 Meter angekommen und das Tal steigt nur noch wenig an. Schneefelder wechseln sich mit Geröllhalden ab.

Am Nachmittag befinden wir uns unterhalb des Drakryggen. Und wirklich: die Formation südlich von uns erinnert durch den steilen Grad und den darauf aufgereihten, kleinen Gipfeln stark an einen Drachen.


Zelten im Schnee?

Irgendwann zeichnet sich ein großer Steinmann in der Talsohle ab. Wir halten darauf zu. Falls es einen markierten Weg gab, wir haben ihn längst verloren.

Wir staunen nicht schlecht als wir den Steinturm erreichen. Ein Stück trockene Wiese mitten im Geröll. Fast eben und ein paar Meter entfernt, ein kleines Bächlein. Besser kann man es nicht treffen.

Auf 1160 Metern und nach 12 Kilometern erleben wir eine ruhige, und mit minimal 3°C eine kühle Nacht. Wir schlafen lange. Die Sonne lässt uns diesmal in Ruhe. Die Gipfel ringsherum sind alle sehr hoch, und erst spät heizt sie unser Zelt auf.




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 14.08.2005 - letzte Änderung am 16.10.2005