4. Etappe: Tjäktja – der erste Pass

Erstes Waten

Nach zehn Stunden Schlaf sind wir wieder voller Elan. Das Müsli am Morgen schmeckt sogar, und gibt Kraft für die ersten Kilometer. Der Organismus passt sich doch immer wieder überraschend schnell den Anstrengungen an. Und die Unterzuckerung stellt sich nicht mehr ganz so plötzlich ein wie zu Beginn der Wanderung.

Der Kungsleden ist inzwischen zu einem echten Pfad geworden. Auch gibt es nicht mehr über jeden Bach eine Brücke. Etwas zögerlich gehen wir die ersten Watstellen an.

Und Schnee ohne Ende

Zudem liegen immer öffter Schneefelder im Weg. Mit ein bißchen Übung lassen diese sich aber ganz gut bewältigen. Nur ab und zu bricht man etwas tiefer ein.

Kurz vor den Tjäktjahütten steigt der Weg nochmals stark an. Wir verlieren die Markierungen irgendwo unter einem Schneefeld. Egal, die Hütten sind in Sichtweite und man muss eigentlich nur darauf zuhalten.


Reißendes Wasser

Wir wollen die bewährte Methode Mittagessen auf der Hütte, Schlafen in der Pampa weiterführen. Und wir sind diesmal nicht die einzigen auf der Hütte. Wir hören wieder vom vielen Schnee der dieses Jahr noch liegt und dass der Weg Richtung Süden über den Tjäktjapass mühsam, aber machbar sei.

Nun ja. Wir beschließen nach dem ausgiebigen Mahl noch ein paar Meter Richtung Pass zu wandern und uns dann ein Plätzchen für die Nacht zu suchen.


Vor dem Pass grau ...

Kilometer um Kilometer geht es voran. Die Schneefelder werden immer länger und dort wo kein Schnee ist, nichts als Geröll! Platz für ein Zelt? Fehlanzeige.

Inzwischen ist der Tjäktjapass in Sichtweite. Oben steht eine Schutzhütte, und wir beschließen erst einmal dort einzukehren.

Am Abend ist der Schnee hier oben schon sehr aufgeweicht. Zum Glück halten die Schuhe. Nasse Füße wäre jetzt desaströs.


... und dahinter blau!

Wenig einladend bietet sich uns die kleine Hütte an. Also weiter.

Immerhin: was sich auf der Nordseite des Passes angedeutet hatte, im Süden ist es schon Realität: es scheint die Sonne. Das Wetter bessert sich!

Den Abstieg vom Pass bewältigen wir wieder komplett ohne Wegmarkierungen. Durch die vielen Schneefelder läßt sich der Pfad nicht mal mehr erahnen. Erst sehr weit unterhalb des Passes finden wir den Kungsleden wieder, und noch ein paar Meter weiter auch einen sehr schönen Zeltplatz. 15 Kilometer und 10 Stunden Wanderung liegen hinter uns. Viel mehr als geplant...




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 14.08.2005 - letzte Änderung am 16.10.2005