15. Etappe: Vålberg – Moskenes – Bodø

Zum letzten mal Kochen

Obwohl nur noch 80 km vor uns liegen, sind wir am Morgen recht früh unterwegs. Nach zunächst flachem Terrain überrascht uns dann doch noch ein 300 Meter hoher Pass.

Dahinter nimmt der Verkehr zu, und wir erreichen gegen Mittag Leknes. Eine recht große Stadt, denken wir. Die Einkaufsmöglichkeiten halten sich dann aber doch in Grenzen. Zu viele Geschäfte machen Mittagspause. Wir müssen noch einen Film kaufen. In Norwegen kostet sowas Unsummen! Aber wer kann auch ahnen, das es hier so viel zu Knippsen gibt.

Zur letzten Insel der Lofoten führt uns dann wieder ein Tunnel unter dem Wasser. Eine stärkende Mittagspause haben wir uns danach redlich verdient.


Wettrennen

Im weiteren Verlauf wechseln sich Gegen- und Rückenwind-Strecken ab. Der Wind ist wieder sehr stark, und bläst glücklicherweise meist in der richtigen Richtung. Die armen Radler, die uns entgegenkommen!

Wir überholen ein Radlerpaar in Blau/Gelb und werden bei der Fotopause wieder überholt. So setzt sich das Spielchen über Kilometer fort. Endlich haben wir dann doch den "Sieg" davongetragen! Das Team Blau/Gelb ist verschwunden.

Auf den letzten Kilometern nehmen wir nicht mehr allzuviel von der Landschaft war. Die Gedanken kreisen langsam um die noch ungeklärte Heimreise.

Wir passieren kleinere Fischerdörfer, die fast ausschießlich vom Fischfang zu leben scheinen. Überall riecht es nach Fisch. Obwohl die Gestelle für die Trockenfische alle leer sind.


In der Cafeteria des Schiffes ist die Hölle los. Eine Gruppe Franzosen (das kennen wir doch?) macht sich breit. Es gibt kaum noch Sitzplätze und es ist sehr laut. Anscheinend macht hier ein Gesangsverein Urlaub. Zumindest singen die Franzosen ganz gut und laut!

Endlich in Bodø angekommen, geht es zunächst zum Bahnhof. Die Abfahrtszeiten der Züge sind schnell klar. Wir entscheiden, den Nachtzug am morgigen Abend zu nehmen und uns morgen ein bisschen in der Stadt umzusehen.

Da ich zehn Jahre zuvor schon einmal hier auf dem Campingplatz übernachtet habe, denke ich, den Weg zu kennen. Weit gefehlt! Nach einer Irrfahrt von 25 km, finden wir ihn erst kurz vor Mitternacht. Für einen "Großstadt"-Campingplatz ist er allerdings recht akzeptabel.

Abfahrt

Eine halbe Stunde vor Abfahrt der Fähre erreichen wir Moskenes. Leider reicht die Zeit nicht, um bis zum letzten Ort der Insel zu fahren. Å ist zugleich der Ort mit dem kürzesten Namen der Welt! Nun ja, vielleicht ein Grund nocheinmal hierher zu kommen.

Pünktlich läuft die Fähre am Anleger ein. Es dauert eine Weile, bis alle Autos ent- und die wartende Autoschlange verladen ist.

Drei Stunden soll die Überfahrt dauern. Es ist nahezu wolkenlos, und wir haben nochmal einen herrlichen Abschiedsblick auf die Lofoten.




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 11.10.2003 - letzte Änderung am 07.05.2004