1. Etappe: Nach Abisko plus 15 Kilometer

Zwischenstation Stockholm

Am Morgen sind wir in Malmö. Der schwedische Schnellzug X2000 bringt uns in vier Stunden nach Stockholm.

Uns erwartet brütende Sonne und eine (fast) leere Stadt. Es ist der Freitag des Midsommar Wochenendes: in Schweden beginnt bereits jetzt das große Fest. Den Nachmittag verbringen wir in der Altstadt und beobachten die riesen Fähren, die den Hafen Richtung Ostsee verlassen.

Gegen 17:00 sind wir wieder am Bahnhof. Der nächste Nachtzug steht bereit, und wir steigen ein. Dann sind wir endlich wieder unterwegs. Am Abend genehmigen wir uns noch ein paar Biere im Zugrestaurant.

Auf geht's!

Seit Wochen waren wir mit den Vorbereitungen der großen Wanderung beschäftigt. Trotzdem brauchen wir den Tag vor der Abfahrt noch fürs Packen und letzte Einkäufe. Jede Menge neuer Ausrüstung musste dieses Jahr altes, verbrauchtes Material ersetzen.

Am Abend ist es dann endlich soweit. Mit dem wiederauferstandenen Nachtzug Berlin - Malmö geht es los, mit echtem Luxus: Zweibettabteil mit Dusche und WC. Allerdings schaukelt der Zug heftig und wir finde erst auf der Fähre nach Schweden unseren Schlaf.


Ankunft in Abisko

Nach über 18 Stunden Fahrt erreichen wir unseren Ausgangsort: Abisko Touriststation. Es ist bewölkt und mit 16 Grad angenehm kühl. In der Touriststation des STF unweit des Bahnhofs kaufen wir uns noch ein paar Lebensmittel, und erkundigen uns nach dem Zustand des Kungsledens. Es gibt keine besonderen Hinweise.

Vor dem Hotel schmeckt das Mittagsmahl schon besonders. An der Hauswand eine Rucksackwaage: wir wiegen einmal 25 und 21 Kilogramm. Eigentlich zuviel. Aber Essen für 12 Tage will getragen sein...


Die ersten Meter

gehen wir in rasantem Tempo an. Die neuen Wanderschuhe laufen sich mit dem schweren Gepäck sehr angenehm. Schnell lassen wir den Hörberich der Straße hinter uns. Es bleibt das Rauschen des Birkenwaldes und des Abiskojåkka an dessen Ufern sich der Weg entlang schlängelt.

Und es ist ein Weg. Weit davon entfernt ein Pfad zu sein, bemerkt man die starke Frequentierung des Kungsleden, auf dessen nördlichstem Stück an der Breite und der Erosion mancher Streckenabschnitte.


Müde Beine

Es gilt auch die ersten Brücken zu bewältigen. Diese sehen sehr robust aus, schwanken dann aber prinzipbedingt doch ganz enorm.

Nach 15 Kilometern drückt der Rucksack. Nicht an den Schultern, die Hüftknochen scheinen wundgescheuert zu sein! Zum Glück ist die Hütte hier erreicht. Ein letztes Mal werden wir hier eine schöne ebene Rasenfläche vorfinden.

Wir bauen das neue Zelt erstmalig auf. Etwas windschief zwar, aber der leichte Regen am Abend und etwas Wind können ihm nichts anhaben.



HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 14.08.2005 - letzte Änderung am 16.10.2005