7. Tag: Vakkotavare – Teusajaure

Morgengrauen

Erstaunlicherweise haben wir es tatsächlich geschafft. Um fünf Uhr morgens stehen wir vor der Hütte. Es ist noch richtig kalt, der Schnee gut durchgefroren. Beste Voraussetzungen den steilen Anstieg doch zu überwinden.

Die ersten Höhenmeter legen wir zu Fuß zurück. Immer die Fußstapfen des Vorgängers ausnutzend kommen wir gut voran. Neben der Spur wird es allerdings immer brüchiger...

Erst weiter oben wird es flacher und es kann mit Skiern weitergehen. Ohne die Steighilfen wäre an ein Vorwärtskommen hier allerdings nicht zu denken! Jeder Schritt außerhalb der Spur wird sofort mit Einbrechen im Schnee bestraft.


Scouterautobahn

Unglaublich aber wahr: Auch hier mitten in der Einöde gibt es Verkehrsschilder. Des Rätsels Lösung: Wir sind in Samengebiet, und nur die Samen dürfen hier überall umher fahren. Für Schweden gelten hier strenge Auflagen. Nur bestimmte Strecken dürfen von ihnen befahren werden.

Am Ende des Tals geht es hinab zum See. Auf der Abfahrt bewähren sich die Steighilfen ebenso wie beim Aufstieg. Langsam und sicher kann man mit ihnen auf der eisigen Spur hinuntergleiten. Ohne diese wird die Abfahrt zur Tortur. Denn neben der Spur bricht man sofort hüfthoch in den Schnee. Aus sicherer Entfernung sehe ich die Kollegen Überschläge, Kopfsprünge und ähnliches vollführen. Das Gefluche hallt im ganzen Tal!


Wasserski

Endlich sind wir durch die inzwischen sehr weiche Schneedecke am Ufer des Sees angekommen. Von hier aus sieht man den ganzen Schlamassel. Fußballfeldgroße Wasserflächen mit unbekannter Tiefe sind zu sehen. Nur schmale Streifen mit Schneematsch führen hindurch. Nun heißt es die Füße halbwegs wasserdicht zu bekommen und nichts wie durch.

Die großen Risse im Eis lassen es nicht sonderlich vertrauenserweckend aussehen. Allerdings ist das Eis mindestens noch einen halben Meter dick! Natürlich haben wir nach ein paar Metern alle nasse Füße. Bis zum Knöchel steht das Wasser.

Auf der anderen Seite angekommen erwartet uns schon die Hüttenwirtin. Es ist kurz nach Mittag und sie lädt uns zum Eisangeln ein. In der Mittagssonne ist es richtig warm. Innerhalb von einer Stunde fangen wir über 10 Fische. Das Abendessen ist gerettet! Außergewöhnlich gutschmeckende Fische, die wir da geangelt haben. Es hätten noch ein paar mehr sein können...




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 14.01.2002 - letzte Änderung am 02.02.2002