13. Etappe: Valdisotto – Stilftser Joch – Umbrailpass – Sta. Maria i. Münstertal
Ausgangshöhe: 1120 müN
Passhöhe: 2757 - 2503 müN
Höhendifferenz insgesamt: 1657 m
Distanz: 39 km

Und gleich der erste Hungerast...

Die Wetterwechsel in den Alpen sind wirklich erstaunlich. Nach dem heisen Tag gestern, hat es heute nacht geregnet. Nun ist es überall sehr feucht. Wir machen auf dem lieblosen Campingplatz kein Frühstück, und fahren bis Bormio. Dort gibt es ein paar Stückchen vom Bäcker. Dann geht es los.

31 Tornanti stehen uns bevor. Alle durchnummeriert. Zudem viele unbeleuchtete, dunkle Tunnels und Galerien. Eigentlich ein Alptraum. Aber es ist das Stiftser Joch. Eine der höchsten Passstraßen in den Alpen.

Nach einem Drittel der Strecke rächt sich das schlechte Frühstück. Eine dicke Nudelsuppe muß her!


Serpentinen in Massen

Wie eine Wand ragt der Hang, durchzogen mit endlosen Serpentinen, vor uns auf. Haben wir's da oben schon geschafft? Der Kilometerzähler belehrt uns eines Besseren. Nicht einmal die Hälfte der Strecke, geschweige denn der Höhenmeter.

Irgendwann sind wir oben und ein Hochtal tut sich vor uns auf. Mit leichter Steigung geht es etwa 4 Kilometer rasch voran. Es kann doch nicht mehr weit sein!

Am Abzweig zum Umbrailpass sind unsere Kräfte fast am Ende. Immer noch 300 Höhenmeter. Der Kräfteverschleis der letzten Tage macht sich bemerkbar. Wie am Sustenpass werden die Pausen immer länger, das Anfahren immer schwerer. Das Ziel aber, haben wir mittlerweile vor Augen.


Endlich oben

Eigentlich nur ein Haufen Geröll hier oben. Die Aussicht heute nicht berauschend. Aber wir sind da! 2757 M.ü.M.. Wenn das nichts ist.

Einsam scheint es hier zu sein. Doch weit gefehlt. Einmal umdrehen und schon...


Was'n döss?

Auf der Passhöhe finden wir uns plötzlich auf einem Jahrmarkt wieder. Andenkenläden, Restaurants, Läden. Alles was das Herz angeblich so begehrt.

Es ist mittlerweile schon recht spät geworden. Trotzdem gehen wir noch einen Kaffee trinken. Wir sind ziemlich durchgefrohren.


Und noch'n Pass

Die Abfahrt zum Umbrail geht recht zügig. Immerhin 2503 Meter hoch ist der Pass. Allerdings müssen wir davor gerade mal 30 Höhenmeter erklimmen. Wir waren heute ja schon höher.

Hinter der schweizer Grenze eine böse Überraschung. Die Straße geht in eine Schotterpiste über. Mit Geschwindigkeitsrausch wird es also erst mal nichts. Dafür erhöhte Aufmerksamkeit und immer auf den Bremsen...

Als wir die Baumgrenze erreichen und in den Wald fahren müssen wir Licht anmachen. So dunkel ist es mittlerweile geworden. In der Dämmerung haben wir es dann geschafft. Schnell das Zelt aufgebaut, eine Kleinigkeit gegessen und völlig erschöpft, aber zufrieden, ins Zelt fallen.




HTML-Auszeichnung: Reiner Schieck - Erstellt am 10.2.2002 - letzte Änderung am 14.06.2002, 19:15 Uhr